Karate-Club Seelze e.V.

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Die Waffen einer Frau

Selbstverteidigungskurs bei der Ladies Night des KC Seelze wieder ein Hit

Selbstverteidigung war das Thema der diesjährigen „Ladies Night“  des KCS. Schwerpunkte waren die Sensibilisierung für mögliche Gefahrensituationen sowie einfache praktische Übungen, um sich zu verteidigen. „Komplizierte Bewegungen werden wir hier nicht trainieren. Denn man kann nur automatisierte Bewegungsabläufe unter Stress erfolgreich zur Abwehr einsetzen“, erläutert Mirko Schulz, 5. Dan des Goju Ryu Karate gleich zu Beginn.

Mirko betreibt die Kampfkunst nicht nur als Hobby, auch seine berufliche Tätigkeit ist eng mit dem Thema Selbstverteidigung verknüpft unter anderem durch seine Tätigkeit als Sicherheitsreferent für das Justizministerium. Unterstützt wurde Mirko an diesem Abend von der Frauenwartin Barbara Remer (4.Dan), die den Kurs auch organisiert hatte. Und 16 Frauen nutzen die Möglichkeit sich zum Thema Selbstverteidigung fortzubilden.

„Wichtig ist, dass frau gefährliche Situationen frühzeitig erkennt und ihnen rechtzeitig ausweicht“, erklärt Mirko. Dazu muss die Umgebung mit offenen Augen wahrgenommen werden: Was halten Menschen in ihrer Hand, wie blicken sie, könnten sie eine Waffe in ihrer Hosen- oder Jackentasche verbergen? 
Und: Fühlt man sich unwohl, versucht man den Situationen auszuweichen. Abends hilft manchmal ein kleiner Umweg, um eine hell beleuchtete, gut frequentierte Straße statt eines dunklen einsamen Seitenweges nutzen zu können. Der Gegenüber ist unheimlich - dann reicht es, die Straßenseite zu wechseln oder sich im öffentlichen Verkehrsmitteln einen anderen den Platz zu suchen. So können Frauen (und auch Männer) mit geringem Aufwand für sich mehr Sicherheit erzeugen bzw. sich unterwegs sicherer fühlen.

Kommt es zu einer Selbstverteidigungssituation, gibt es  verschiedene Punkte, an die frau sich erinnern sollte: Wichtig sind ein fester Stand sowie die Hände in Oberkörperhöhe. Nur dann kann man einen eventuellen Schlag auch abwehren. Und natürlich die Stimme: Ein laut gerufenes „Stopp“ schreckt schon die meisten Angreifer ab und alarmiert zusätzlich mögliche Helfer. Diese Verhaltensweisen wurden dann auch praktisch geübt.

„Zum Glück“, so betont Mirko, „werden mehr als 95 Prozent aller entstehenden Konfliktsituationen verbal gelöst. Für die übrigen 5 Prozent muss man vor allem aber im Kopf gewappnet sein.“ Und muss frau doch mal allein durch dunkle Gasse gehen, sollte sie sich frühzeitig überlegen, was sie als Waffe nutzen könnte und sie auch parat halten. Anhand  der Handtasche einer Teilnehmerin demonstrierte Mirko, welche Waffen Frauen mit sich herumtragen: Eine gefüllte Handtasche eignet sich bereits als Schlagwaffe zur Selbstverteidigung. Aber auch der typische Inhalt einer Tasche bietet vieles: Nahezu jeder Schlüssel ist als Stichwaffe zur Verteidigung geeignet ebenso jeder Kugelschreiber. Gut ist auch eine Taschenlampe, das Licht blendet jeden Bösewicht und man kann weglaufen. Voraussetzung ist allerdings, dass man die Gerätschaften bereits in der Hand hält und nicht erst in der Handtasche suchen muss.  Das war ein weiterer Punkt, auf den Mirko hinwies: „Verdrängt Gefahren nicht, setzt euch mit einer möglichen Gefahrensituation auseinander, überlegt im Vorfeld, was ihr tun könnt bzw. wie ihr euch verhalten wollt.“ Freiwillig konnten sich die Frauen dann einer unbekannten Situation stellen, bei der Mirko den Part des Angreifers übernahm. Am Ende des zweistündigen Trainings waren daher Teilnehmerinnen und Trainer geschafft.

Für die Frauen des KC-Seelze  war es mittlerweile die dritte Veranstaltung zum Thema Selbstverteidigung mit Mirko und viele der 16 Teilnehmerinnen nutzen den Abend zur Auffrischung ihrer Kenntnisse.

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