2. Ladiesnight 2005

Am Dienstag, den 13.09.05, startete unsere 2. Ladiesnight des Jahres 2005 mit 9 motivierten Teilnehmerinnen. Für diesen gemeinsamen Abend standen ganz klar Selbstbehauptung und ein kurzer Ansatz von Selbstverteidigung im Mittelpunkt.

Ähnlich wie bereits beim Girlsday 2005 kam es auch in der doch relativ kleinen Gruppe der Frauen zu erstaunlich offenen Gesprächen über grenzwärtige Situationen die wohl jede Frau schon einmal im Alltag erleben musste. In der Diskussion kristallisierte sich schließlich heraus, dass sexuelle Belästigungen sowohl in verbaler oder körperlicher Form schon fast alltägliche Situationen darstellen. Ein trauriges Fazit.

Die ständige Konfrontation der Frauen ist hierbei auch als ein Zeichen dafür zu sehen, dass es der Einzelnen oft gar nicht bewusst wird, wo eine Belästigung beginnt. Eine Belästigung stellt jegliches Handeln dar, dass die Grenzen der Einzelnen gegen deren ausdrücklichen Willen durchbricht.

Einige Situationen sollen hier nur exemplarisch genannt werden: 1. auch verbale Übergriffe brennen sich den Betroffenen oft ein und machen einen erheblichen Teil täglicher Angriffe auf dir Psyche und Würde einer Frau aus 2. für körperliche Übergriffe gibt es zahlreiche Beispiele: gezieltes Berühren von intimen Körperstellen in öffentlichen Verkehrsmitteln, Kneipen, Diskotheken oder auch durch Kollegen Die Erkenntnis, dass diese Form der Übergriffe nahezu unvermeidbar sind, stellte die Gruppe auch gleichzeitig vor die Frage, ob es überhaupt eine Möglichkeit gibt, sich vor Belästigungen zu schützen.

Auch die Frauen diskutierten und trainierten in ihrer Trainingseinheit, die Möglichkeiten aus der potentiellen Opferrolle heraus zu treten und ihre Grenzen stärker zu verteidigen.

Diese Möglichkeiten bieten vor allen Dingen:

  1. die Bewegungen, d.h. der Gang und die Haltung der Person, besonders auch die Mimik
  2. den Blick, d.h. den momentanen Grad der Aufmerksamkeit und des Gefühlszustandes
  3. die Stimme

Das jede Frau das Recht hat sich gegen Belästigung zu wehren stand schließlich außer Frage und die Gruppe stellte für sich die Schlussfolgerung auf, dass nach einer deutlichen verbalen Warnung das Recht auf eine Verteidigung durch eine kurze und wirkungsvolle Technik auf der Seite der Frauen liegt.

In der abschließenden anonymen Bewertung äußerten sich alle Teilnehmerinnen positiv und hoben besonders die angenehme Atmosphäre hervor.

Abschließend bleibt mir als Frauenwartin wieder nur der folgende Aufruf an alle Mädchen und Frauen:

Schützt eure Grenzen, ihr habt das Recht dazu!