Karate-Club Seelze e.V.

Kampfkunst seit 1974

Segeltörn / Überführungstörn vom 25.Juni bis 10.Juli 2010

Am Freitag, den 25.6.2010 starten wir zu viert mit einem VW-Bus in Lohnde und es geht auf der Autobahn Richtung Ostsee. Unterwegs nehmen wir noch Ulli auf und sind nun komplett. Unser Ziel ist Nyköping bei Stockholm, Unsere Aufgabe ist, ein Schiff, die Ketch Seewolf von Schweden nach Burgtiefe-Fehmarn zurückzuholen. Wir, das sind Wilfried, Jürgen, Detlef, Ernst und Ulli.

Am Freitag, den 25.6.2010 starten wir zu viert mit einem VW-Bus in Lohnde und es geht auf der Autobahn Richtung Ostsee. Unterwegs nehmen wir noch Ulli auf und sind nun komplett. Unser Ziel ist Nyköping bei Stockholm, Unsere Aufgabe ist, ein Schiff, die Ketch Seewolf von Schweden nach Burgtiefe-Fehmarn zurückzuholen. Gegen 23.00 Uhr erreichen wir Puttgarden,von wo wir mit der Fähre nach Dänemark übersetzen. Von dort fahren wir weiter bis nach Helsingör und dann wieder mit der Fähre nach Helsingborg. Dann die Nacht durch weiter bis Nyköping, 60 km vor Stockholm. Dort übernehmen wir von der Vorcrew, die 3 Wochen in schwedischen Gewässern gesegelt war, die ca 16 m lange Zweimast-Ketch. Mit 5 Mann haben wir reichlich Platz. Da zu dieser Zeit ja bekanntlich WM ist, schauen wir uns am Sonntag das Spiel Deutschland-England an, was ja 4 : 1 gewonnen wurde und starten dann am Montag frühmorgens um 7.00 Uhr.Es ging zunächst durch die Schären ca 2 Stunden unter Motor und dann bei herrlichem Wetter unter Segel Richtung Gotland auf die Ostsee. Dann erlebten wir,  was wir zwar ahnten, Mittsommernacht. Wir befanden uns ja ziemlich weit im Norden. Die Sonne verschwand um 23.00 Uhr aber richtig dunkel wurde es die ganze Nacht nicht. Gegen 2.00 Uhr morgens erreichten wir dann nach ca 95 sm Visby, die Inselhauptstadt von Gotland bei langsam aufgehender Sonne. Visby ist eine alte Hansestadt. Bei einer Stadtrundfahrt mit der Bimmelbahn und auch zu Fuß erkundeten wir diese. Bei strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel und ca 27 ° besichtigten wir die historische Stadtmauer, mittelalterlich geprägte Häuser und Gassen und genossen die herrliche Aussicht aufs Meer. Den Abend ließen wir dann am Strand mit Blick aufs Meer und die untergehende Sonne bei einigen Gläsern Rotwein ausklingen.Wilfried, Ernst und Jürgen unternahmen dann am nächsten Tag noch einen Ausflug mit geliehenen Fahrrädern an der malerischen Küste entlang. Die Prognose des Wetterberichts lautete, gegen Abend Wind aus Südwest . Deshalb hieß es gegen 20.00 Uhr Leinen los und unter Motor und dann Segel ging es Richtung Süden. Irgendwann war dann kein Land mehr zu sehen und wir sahen nur noch Wasser und Himmel. Es war übrigens bestes Segelwetter. Die Nacht durch und gegen 15.00 Uhr schrie Ernst als Erster Land in Sicht, es war Öland. Diese ca 100 km lange Insel passierten wir östlich. Inzwischen waren wir 23 Std auf See. Unser ursprüngliches Vorhaben, die Insel anzusteuern, gaben wir wegen ungünstiger Windverhältnisse auf und nahmen Kurs auf Bornholm.Es wurde wieder Nacht und auch noch einmal spannend. Wir querten eine Schifffahrtsstraße mit sehr vielen Fracht- und auch Passagierschiffen. Ca 10 sm vor Bornholm liegt die kleine Inselgruppe Christiansö / Frederiksö. Wir sind inzwischen 40 Std auf See und freuen uns schon auf den bevorstehenden Landgang. Hier befand sich bis vor ca 150 Jahren der strategisch gut gelegene Kriegshafen Bornholms. Dieses Eiland  hat zusammen eine Größe von höchstens 1 qkm mit alten Befestigungsanlagen, Felsen und einigen lauschigen Plätzen. Von hier ging es am nächsen Morgen bei glatter See, es war wie in einer Badewanne, die geschätzten 10 sm nach Bornholm in das Städtchen Teje, was doch 3 Std dauerte. Nun hatten wir wieder ein Problem, das Achtelfinalspiel Deutschland gegen Argentinien. In dem Hafen gab es aber kein TV, also fuhren wir mit einer Taxe in das nächste Kaff. In einer alten Fischräucherei konnten wir dann den 4:0 Sieg bei einem klasse Fischbufett erleben. An Bord wurde dieser Sieg natürlich auch noch ausgiebig begossen.Nächsten Morgen ging es dann um die Spitze Bornholms zur Inselhauptstadt Rönne,die allerdings nicht so richtig lebhaft war. Bei schönem Wetter beobachteten wir noch das Strandleben, gönnten uns noch ein Eis und ließen den Tag auch mit dem einen oder anderen Bier ausklingen. Am nächsten Morgen, es war inzwischen der 5.Juli ging es raus und wir nahmen Kurs auf unser nächstes Ziel – Rügen. Dies waren auch wieder ca 60 sm. Langsam verschwand die Insel Bornholm hinter uns. Wieder Sonne satt und nur ein kleiner Windhauch. Gegen Mittag tauchen am Horizont langsam die Kreidefelsen von Rügen auf, unter Segel laufen wir nur noch 3 Knoten. Deshalb Motor an und gegen 19.00 legen wir in Saßnitz an. Unser Skipper Detlef ist zum wiederholten Mal von unserem ruhigen, gekonnten Anlegemanöver begeistert. Trotzdem kommt  Hektik auf – wir haben kaum noch etwas zu trinken und die Geschäfte machen um 20.00 Uhr zu. Dies Problem entschärfen aber Jürgen und Ernst, die die nötigen Sachen dann noch besorgen !  Am nächsten Morgen bei wolkigem Himmel und mäßigem Wind an Kap Arkone, Hiddensee und  Darßer Ort vorbei Richtung  Warnemünde. Dort laufen wir morgens gegen 4.00 Uhr im neu gebauten Segelhafen Hohe Düne ein. Nach kurzem Schlaf mit einer kleinen Fähre rüber zum Alten Strom. Dort war ordentlich was los. Warnemünder Segelwoche. Segelregatten,Siegerehrungen schöne  Aussichten und buntes Treiben genossen wir ausgiebig und alles bei herrlichstem Sommerwetter.Abends dann wieder das Problem – wo schauen wir WM. Dies Thema hat übrigens zu einem Großteil unseren gesamten Törn beeinflusst. Dann 0 : 1 gegen Spanien. Na ja. Bevor es dann am nächsten Morgen gegen 12.00 Uhr wieder raus ging, tankten wir noch die beeindruckende Menge von ca 255 Litern Diesel. Der oft `falsche` Wind hatte doch seinen Preis in Form von Motorstunden. Der letzte Schlag nach Fehmarn, quer durch die Lübecker Bucht, verlief, abgesehen von hunderten von kleinen Fliegen, derer wir uns erwehren mussten, dann doch schon im Zeichen des Urlaubsendes. Nach noch einer Nacht auf dem Schiff im Hafen von Burgtiefe endete dann am Freitag unser Segeltörn. Über die Autobahn erreichten wir dann gegen 14.00Uhr wieder Hannover. Mit der Feststellung, dass dies 13 wirklich schöne und erlebnisreiche Tage waren trennten wir uns dann. Noch etwas Statistik: Wir fuhren mit dem Schiff ca 500 sm (935 km) mit dem Auto 1300 km. Die getrunkenen Mengen Bier und Wasser ließen sich schlecht schätzen. Dieser kurz zusammengefasste Törnbericht gibt nur einen kleinen Überblick von dem, was wir erlebt haben, denn das hätte diesen Rahmen gesprengt.

 

Jürgen Lipski

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