Typisch Klaus Mergel! Breites Lächeln, Aufsehen um seine Person ist ihm eher unangenehm. Als der 84-jährige Hanshi Fritz Nöpel (10. Dan), höchstgraduierter Dan-Träger im Deutschen Karate Verband, Mergel plötzlich aufruft, erinnert dessen bedächtig wiegender Gang an einen Bauern, der seine Scholle abschreitet. Mergels Feld ist das Karate und das beackert er gemeinsam mit Wilfried Nickel seit 45 Jahren.

Mergel liebt sein Karate. Und lebt es. Im Training, im Umgang mit Vereinskameraden, in Worten. Als zweiter Vorsitzender des Vereins, im Dojo und außerhalb der Sporthalle. Lehrgänge? Mergel ist dabei. Trainerfortbildung? Dito. Sein umfangreiches Wissen gibt er seit Jahrzehnten an neue Generationen weiter. Beharrlich sät er Begeisterung für seine Kampfkunst – jetzt erntete er mit seiner Ernennung zum Renshi eine der höchsten Auszeichnungen im Goju-Ryu.

Alles, was Mergel und Nickel angepackt haben und wie sie das Klima im Verein gestalten, sei „schon mehr als ein Grund, ihnen diesen Ehrentitel zu verleihen.“ Nickel war viele Jahre Vorsitzender des Karate-Club Seelze und ist nun Ehrenvorsitzender. In den letzten Jahren konzentrierte er sich auf das Jukuren-Training für „Senioren“. Darüber hinaus ist er seit Jahren international als Schiedsrichter gefragt.

In einem Leitsatz der Budō-Philosophie heißt es: „Wenn der Mann mit Bewusstsein (renshi) dein Lehrer sein soll, muss er vorher dein Freund sein. Wenn er dir die Wahrheit sagen kann, ohne dass du dich verletzt fühlst, wenn du das in deinem Herzen möglich machst, dann hast du einen wirklichen Lehrer“.  Mergel und Nickel sind die besten Beispiele.