50 Jahre Karate-Club Seelze, der Jubiläums-Lehrganges zeichnet die Entwickelung des Vereins in den 50 Jahren nach.
Die Trainer des Lehrganges (von links): Barbara Remer, Silvio Korte, Martin Pietsch, Eddy de Vos, Im Bak, Torsten Nickel, Jan Torborg, Thomas Keese
„Wenn ich in Seelze bin, fühle ich mich wie in meinem eigenen Dojo“, freut sich Sensei Im Bak.
1977 kam er als Medizinstudent nach Hannover. In seiner Heimat hatte er bereits die Eastern Japan Championship sowie den Titel des All Japan Champions errungen.
Der damalige KCS-Vorsitzenden Wilfried Nickel erkannte die Gelegenheit und holte ihn zum Karate-Club Seelze. „Wir waren damals alle um die 20 und wollten das beste Karate lernen.“ Sein Mitstreiter Ulrich Koch ergänzte, dass man dafür gern die Stilrichtung wechselte, und in Folge Im Baks Goju-Ryu-Karate lernte.
Von 1978 bis 1987 war Im Bak Cheftrainer in Seelze. Unter seiner Ägide errangen die Seelzer Karateka Titel auf Landes-, Bundes- und internationaler Ebene. „Das Training war hart und anstrengend“, erinnert sich Im Bak. Wenn Disziplin und Fleiß das A & O sind, beherrschte Im Bak das ganze ABC des Leistungssports. Er selbst wurde in dieser Zeit zweifacher deutscher Meister und bereits damals von der Stadt Seelze für seine sportlichen Erfolge ausgezeichnet.
Karate ist eine Frage der Haltung
Den Oberkörper aufrecht, den Kopf erhoben. Die Bewegungen noch immer schnell und geschmeidig. Der 72-jährige Japaner ist Karateka von Kopf bis in die Zehenspitzen. Sein Credo: „Wir sind keine Straßenschläger. Karate muss immer schön und elegant sein.“ Doch Kraft, Dynamik, Mobilität und Technik sind nicht alles.
Wichtig sei die innere Haltung. „Für mich gibt es fünf Karate-Werte, die ich an meine Schüler weitergebe“, erklärt der Medizin-Professor. Höflichkeit sei absolut unverzichtbar. Zudem solle ein Karateka bescheiden sein. Nicht umsonst verzichte der weiße Karate-Anzug auf Zierrat. Für ihn als Mediziner ist zudem die Gesundheit ein wichtiger Aspekt. Jeder Karateka solle achtsam mit seinem Körper und der Wohlbefinden der Mitmenschen umgehen. An vierter Stelle folge die Gemeinschaft: Karateka sind hilfsbereit und stehen einander bei. Und zu guter Letzt sollten die Trainer bereits die Kinder zur Ritterlichkeit der stolzen Samurai erziehen. „Ich bin mir sicher: Wenn junge Karateka diese Werte beherzigen, werden sie später wertvolle Mitglieder der Gesellschaft.“
Jubiläums-Lehrgang mit über 70 Teilnehmern
Beim Jubiläums-Lehrgang des KCS gaben Sensei Im Bak und der belgische Großmeister Eddy de Vos Kostproben ihres Trainings.
Ob Grundtechniken oder Kumite – Im Bak achtete auf jede Feinheit. „Kopf hoch. Lautlos gleiten. Die Hüfte stärker einsetzen. Und jetzt zehnmal mit Kiai!“ Kampfschreie aus über 70 Kehlen ließen die Sporthalle des Georg-Büchner-Gymnasiums erzittern. Das Adrenalin in der Luft konnte man fast schmecken. Nach kurzer Zeit waren die Teilnehmer schweißgebadet. „Heute ist mein Training nicht mehr so hart“, bekannte Im Bak. Wenn das eine altersmilde Einheit war, lässt sich erahnen, wie Im Bak die Seelzer einst zu ihren Erfolgen geführt hat.
Hier weitere Bilder des "historischen" Lehrgangs:
Man kennt sich seit über 40 Jahren, aber kein Veteranen-Treffen
Die Lehrmeister mit ihren Nachfolgern, Karate verbindet.
Ein Gastgeschenk aus Belgien, unter Freunden kennt man seine Vorlieben ;-) .
In Rheine und Seelze brennt das gleiche Feuer, besser kann man es nicht zeigen.
Vielen Dank an all die Helfer und Organisatoren, genau wie an die Trainer und Teilnehmer.
Wir freuen uns, dass wir Teil der großen Goju-Ryu Karate-Do Familie sind. Sonst wären viele Freundschaften nicht entstanden.
Ein weiterer Dank geht an die Helfer beim parallel stattfindenden Kastanienfest, es hat alles toll geklappt.
N.Bödecker/K.Mergel